Der 46-Jährige Karlsruher übernimmt das Amt von Jürgen Groh, der es auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen niederlegte. Sowohl die Wahl des Schiedsrichter-Ausschusses als auch die Bestätigung des Verbandsvorstandes für Rolf Karcher als Nachfolger fielen einstimmig aus. Groh wird nach seiner Genesung andere Aufgaben im Verbandsschiedsrichter-Ausschuss übernehmen.
Karcher spielte in seinem Heimatverein SV Spielberg und war später 2. Vorsitzender. Fast 30 Jahre lang war er aktiver Schiedsrichter, leitete bis 2007 Spiele bis zur Oberliga und war als Assistent in der Regionalliga im Einsatz. Aktuell ist er als Schiedsrichter-Beobachter für den DFB und den Süddeutschen Fußballverband tätig. Im Verbands-Schiedsrichterausschuss des bfv war er ein Jahr lang Beisitzer für besondere Aufgaben.
In dieser Funktion erarbeitet Karcher bereits einen Leitfaden zur Gewinnung, Förderung und Bindung der Schiedsrichter. Dafür analysierte er die Aktivitäten der neun Kreis-Schiedsrichtervereinigungen und bündelte die Erkenntnisse. Der Leitfaden ist bereits verabschiedet und wird nun mit Leben erfüllt. "Für mich ist ganz wichtig, dass alle in eine Richtung rudern. Besonders für die Nachwuchsarbeit im Schiedsrichterwesen brauchen wir neue Konzepte, die Pädagogik und Persönlichkeitsentwicklung enthalten", betont Karcher. Dabei kann er auf die Erfahrung von einer dreijährigen Tätigkeit als Lehrwart bei der Kreis-Schiedsrichtervereinigung Karlsruhe zurückgreifen.
Ein "3-Jahres-Plan" zielt unter anderem darauf ab, künftig junge Leute ganz früh für die Schiedsrichterei zu gewinnen und sie auszubilden. Als erste Maßnahme werden die Richtlinien für die Einteilung der Schiedsrichter in die Spielklassen überarbeitet. Karcher: "Bei der gerade erfolgten Klassifizierung sind nun fünf von sieben Schiedsrichtern auf Oberliga-Niveau unter 23 Jahren alt. Analog der Eliteförderung auf DFB-Ebene erhalten diese Jung-Schiedsrichter nun Paten, die sie ein Jahr lang begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen."
"Speziell im Badischen Fußballverband haben wir Nachholbedarf im Nachwuchs-Bereich und in der Spitze. Die Neuklassifizierung ist eine erste Maßnahme, mit der wir dagegen steuern. Das wird mittelfristig zu Erfolgen führen", erläutert Siegfried Müller, der zuständige bfv-Vizepräsident. "Ich gehe davon aus, dass die Neubesetzung des Schiedsrichterobmanns die Schiedsrichter in unserem Verband voranbringt." Karcher ergänzt: "Reformen sind notwendig. Wir werden nun alles beleuchten, hinterfragen und dann gemeinsam Entscheidungen treffen. Ich bin zuversichtlich, dass wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können."
Foto: Vizepräsident Siegfried Müller und Verbands-Schiedsrichterobmann Rolf Karcher
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