REINSTETTEN / mat/aw - Der SV Reinstetten empfängt in der Fußball-Landesliga im Derby den FV Biberach (Samstag, 15.30 Uhr). Während für den FVB, der im Niemandsland der Tabelle angesiedelt ist, nicht mehr sehr viel auf dem Spiel steht, geht es für Reinstetten im Kampf gegen den Abstieg weiter um alles.
Der SV Reinstetten ist im Derby auf Punkte angewiesen. Die Mannschaft von Spielertrainer Viktor Schmidt belegt aktuell Rang 14 in der Tabelle, ist aber nur wenige Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Besonders zu denken gibt die Abwehr des SVR. Reinstetten hat in den 21 bisherigen Spielen schon 54 Gegentreffer kassiert – das ist Ligaspitze. In der vergangenen Woche musste der SVR bei der Niederlage gegen Oberzell drei Tore hinnehmen und auch im Spiel zuvor gegen den FV Ravensburg II waren es fünf. Wegen der angespannten Personalsituation konnte der SVR aber auch in dieser Woche laut Viktor Schmidt nicht gezielt an den Problemen in der Defensive arbeiten.
Kein einfaches Unterfangen
Für das Derby gegen den FV Biberach gibt Schmidt aber trotzdem eine klare Marschroute vor: „Es werden immer weniger Spiele und irgendwann ist die Möglichkeit, zu punkten, vorbei. Deshalb werden wir voll auf Sieg spielen.“ Dass dies gegen die Mannschaft aus der Kreisstadt kein einfaches Unterfangen wird, ist Schmidt klar. „Der FV Biberach ist eine sehr spielstarke Mannschaft. Auch die einzelnen Spieler haben eine gewisse Klasse.“
Taktisch will und kann sich der SVR-Spielertrainer noch nicht in die Karten schauen lassen. Sowohl Aufstellung als auch Taktik richten sich nach den gesunden Spielern, die zur Verfügung stehen. „Dies entscheidet sich sehr kurzfristig. Den Plan für das Spiel mache ich abhängig davon, wer sich bis Samstagmittag wieder fit meldet“, sagt er. Gleich acht Spieler sind es, hinter deren Einsatz laut Schmidt wegen Krankheit oder Trainingsrückstand noch ein Fragezeichen steht. In den Kader zurückkehren werden aber auf jeden Fall Robin Kammerlander und Timo Keller, die beide vergangene Woche berufsbedingt nicht mitwirkten.
Im Gegensatz zu den stark abstiegsgefährdeten Reinstettern könnte der FV Biberach die Begegnung im Waldstadion gelassen angehen. Wären da nicht die Spiele an den vergangenen beiden Wochenenden gewesen – ebenfalls Derbys und beide Male standen die Biberacher als Verlierer da. Ginge nach Bad Buchau und Laupheim (jeweils 1:2) auch das dritte Nachbarschaftsduell in Folge verloren, würde dies beim Tabellenachten wohl aufs Gemüt schlagen. „Das wäre eine Enttäuschung, wenn wir in Reinstetten verlieren“, sagt FVB-Spielleiter Werner Huber.
Doch das Waldstadion ist ein schwieriges Pflaster. Das erfuhr kürzlich Tabellenführer Laupheim, der 0:1 unterlag. Die Olympia hatte sich auch in der Vergangenheit schon schwer- getan in Reinstetten, was beim FV Biberach nicht anders ist. „Ich weiß nicht, wann wir dort letztmals gewonnen haben“, so Huber. „Aber das ist auch schwierig, wenn ich nur an die Platzverhältnisse denke.“ Doch unmöglich ist es nicht, erst am vergangenen Wochenende nahm Oberzell beim 3:0 alle Punkte mit.
Personell sieht es bei den Biberachern nicht schlecht aus. Nur Defensivspieler Julian Haug (gebrochener Arm) fällt sicher aus. Angreifer Samuel Kollmann ist angeschlagen und hielt sich in den vergangenen Tagen in den Übungseinheiten zurück, doch ausgeschlossen ist sein Einsatz nicht. Auch Said Ali ist wieder im Training und dürfte gegen den SVR im Kader sein. Dies gilt auch für Torhüter Dennis Kirsch, der seine Verletzung auskuriert hat und wohl wieder zwischen den Pfosten stehen wird.
FVB nimmt Spiel ernst
„Reinstetten steht unten, deshalb sind wir Favorit“, sagt Werner Huber. „Und wir nehmen das Spiel ernst.“ Das müssen die Biberacher auch, um nicht eine neuerliche Derbyniederlage zu kassieren. Hoffnung schöpft der FVB-Spielleiter aus der Vorstellung in den vergangenen Spielen. Zwar zog Biberach gegen Tabellenführer Laupheim und die nach der Winterpause noch ungeschlagenen Buchauer den Kürzeren, „doch wir waren auf Augenhöhe“ und nur wenig trennte Biberach von einem Punktgewinn. Einmal gab es einen Elfmeter, der zum Siegtor des Gegners führte, einmal kassierte man einen Treffer bei der letzten Aktion des Spiels. Das soll nicht ein weiteres Mal passieren, ein Erfolg soll her. Egal, wie hoch und überzeugend er ausfällt. Huber: „Ich wäre schon mit einem knappen Sieg zufrieden.“