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Eine Biberacher Fußballlegende hört auf

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BIBERACH / sz - Uwe Machold ist nach sieben Jahren als stellvertretender Vorsitzender des FV Biberach zurückgetreten. Bei der Jahreshauptversammlung des Fußball-Landesligisten am Montagabend in Biberach ist der 45-jährige Jörg Weber zu seinem Nachfolger gewählt worden.

Es waren noch Wendezeiten im Frühjahr 1992, als der damals 30-jährige Uwe Machold seinen Heimatverein Hallescher FC, der in der 2. Bundesliga kickte, verlassen wollte. „Ich musste mir beruflich eine Existenz aufbauen und bin deshalb nach Biberach gegangen.“ Ein Spielervermittler hatte mit dem damaligen Vorstand des FV Biberach, Dieter Mendler, Kontakt aufgenommen. Der FVB spielte zu jener Zeit in der Landesliga, wollte unbedingt nach oben und suchte nach Verstärkungen. Und Uwe Machold war eine, schließlich hatte er viermal für die Olympiaauswahl der DDR gekickt und unter anderem mit Thomas Doll zusammengespielt.

Meisterschaften waren toll

Machold kam mit Frau und Tochter nach Biberach, heuerte bei einer Autovermietung an und ist bis heute geblieben. „Ich fühle mich hier sehr wohl, ganz einfach“ Und der heute 52-Jährige ist seinem Verein treu geblieben. Bis 1999 spielte Machold aktiv für den FV Biberach, erlebte zwei Aufstiege mit der Mannschaft und die damit wohl erfolgreichste Zeit des Vereins, der 1970 aus der Fusion der Fußballabteilung der TG Biberach und dem FC Wacker Biberach entstanden war. „Die zwei Meisterschaften waren sicher die schönste Momente, die ich hier neben den vielen menschlichen Eindrücken erlebt habe“, erinnert sich Uwe Machold, dessen Name auch heutzutage noch immer mal unter dem Biberacher Stadiondach hallt, wenn es um Einwechslungen geht. So mancher Zuschauer wünscht sich eben die Qualität und den Charakter des ehemaligen DDR-Auswahlspielers zurück. Auch FVB-Geschäftsführer Toni Gerster würdigte in seiner Laudatio auf Uwe Machold besonders dessen Vereinstreue. „Das war damals auch schon sehr ungewöhnlich. Zudem hatte Uwe Machold eine Präsenz, die kein Spieler vor ihm und nach ihm beim FV Biberach erreicht hat.“

Nach Beendigung seiner aktiven Karriere spielte Uwe Machold weiter in der Mannschaft der „Alten Herren“, half als Trainer im Jugendbereich aus und war immer da, wo es brannte im Verein. 2007 kandidierte er gemeinsam mit Bruno Seiler für den Vorstand. Die Insolvenz des Vereins war gerade überstanden. Ein Neuanfang sollte gemacht werden. „Das war die schlimmste Zeit im Verein. Es ging drunter und drüber und wir mussten uns erst wieder konsolidieren.“

Jugendarbeit ist wichtig

Das scheint gelungen. Der FV Biberach steht laut Schatzmeister Bruno Münch auf finanziell gesunden Füßen, ohne große Sprünge machen zu können. Die Mitgliederzahl ist auf mehr als 400 angewachsen, davon sind gut die Hälfte Kinder und Jugendliche, die in 13 Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. „Auch diese tolle Jugendarbeit beim FV Biberach ist einer der Gründe, warum ich immer wieder motiviert bin, mich zu engagieren“, sagt Machold.

Dennoch soll jetzt Schluss sein mit dem Vorstandsamt. Ein Anderer mit neuen Ideen solle den Verein weiterbringen. Er höre keineswegs mit Groll auf und werde dem Verein weiterhin in vielen Bereichen zur Verfügung stehen. „Aber ich will auch ein wenig Zeit für mich selbst, nicht jedes Wochenende auf dem Sportplatz zubringen müssen.“ Er wolle weiter bei der AH kicken und seinen durch 15 Jahre Leistungssport geforderten Körper pflegen. 25 Jahre nach der Wende.

Von Michael Mader


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