Der Abschied von Andre Herber rückt näher. Erst am Freitag vergangener Woche saß er mit Verantwortlichen des TSV Krautheim zusammen. Zu diesem Zeitpunkt war der Entschluss bereits gereift. "Ich werde mich nach der Runde verabschieden", sagt Herber. Rund viereinhalb Jahre trainierte er dann den Buchener Kreisligisten. "Es war eine schöne Zeit, eine tolle Zeit. Mit allen Höhen und Tiefen", sagt Herber. Eine Höhe war der Landesliga-Aufstieg, eine Tiefe natürlich der Wiederabstieg.
Charakterfrage Dass er in dieser Saison überhaupt noch an der Seitenlinie steht, ist für Herber eine Frage des Charakters. Nach dem Abstieg wollte er nicht einfach gehen. Zumindest nicht aus freien Stücken. Auch wenn er zeitweise mit dem Aufhören liebäugelte.
Doch auch diese Saison lief nicht nach seiner Zufriedenheit. Zu wechselhaft waren die Leistungen seiner Mannschaft - teilweise auch verletzungsbedingt. So gilt es in der Rückrunde den erneuten Abstieg zu vermeiden. Daran will Herber aber gar nicht denken. "Wir haben einen gesicherten Mittelfeldplatz ausgegeben. Das wollen wir erreichen. Mindestens einen einstelligen Tabellenplatz. Wir werden alles daran setzen, um dies zu erreichen. Das bin ich mir selbst schuldig." Zumindest beim Trainer ist der Ehrgeiz noch vorhanden. Jetzt muss er aus seinen Spielern noch die letzte Leistungsbereitschaft herauskitzeln.
Nach der ersten Saisonhälfte stehen die Krautheimer auf Rang elf der Kreisliga Buchen. 21 Punkte wurden geholt, ein kleines Polster zu den Abstiegsplätzen aufgebaut. Und der Abstand auf die angestrebten einstelligen Tabellenplätze beträgt nur vier Punkte. Noch ist also alles drin, wenn am 9. März mit einem Heimspiel gegen den FC Schweinberg die Runde fortgesetzt wird. Allerdings gehen die Krautheimer unverändert in die zweite Hälfte der Saison. Will heißen: Neuzugänge gab es keine.
Herausforderung Pläne für nächste Saison hat Herber bereits. Es gibt im Moment zwei Optionen. So reizt ihn ein Angebot als Trainerin der Landesliga Odenwald. "Das wäre schon reizvoll", sagt Herber. "Wenn ich etwas neues mache, dann wünsche ich mir eine Herausforderung." In der Landesliga könnte er diese finden.
Auf der anderen Seite könnte er sich auch ein Jahr Pause vorstellen. Einfach mal den Kopf frei bekommen und Fußballspiele nur zum Spaß anschauen. Ende der Woche soll die Entscheidung fallen - zumindest was den Landesligisten betrifft.