ALBERWEILER / sz - Larissa Mohr vom Fußball-Landesligisten SV Alberweiler hat mit einem klaren Vorsprung die Wahl zum „Sportler des Monats“ November der Schwäbischen Zeitung gewonnen. 37 Prozent der Stimmen bekam die 17-Jährige, 15 Prozentpunkte mehr als der Europameister im Fitnesszehnkampf, Jürgen Henninger aus Laupheim.
Larissa Mohr führt derzeit mit zwölf Treffern die Torjägerliste des noch ungeschlagen Spitzenreiters Alberweiler sowie in der Landesliga an. „Sie hat eine wichtige Rolle im offensiven Mittelfeld. Sie ist eine sehr intelligente Spielerin, die ein Spiel lesen kann“, sagt Manfred Oschwald, seit dieser Saison Trainer der SVA-Frauen, über die 17-Jährige. „Larissa bringt eine starke Technik mit. Sie ist nicht nur eine gefährliche Torschützin, sondern auch eine gute Vorbereiterin, weil sie immer das Auge für die Mitspielerin hat“, so der 64-Jährige. Sehr positiv sei, dass Mohr sehr selbstkritisch ist. „Außerdem stellt sie sich nie in den Vordergrund. Das macht sie besonders wertvoll.“
Mohr widmet denn auch den Sieg bei der SZ-Wahl zum „Sportler des Monats“ ihrem Team. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung“, sagt sie. „Es ist eine Auszeichnung stellvertretend für die ganze Mannschaft. Ohne meine Mitspielerinnen hätte ich gar nicht so viele Tore schießen können.“ Wichtig sei der Erfolg der Mannschaft, nicht wie viele Tore sie schieße. Dass sie überhaupt nominiert gewesen ist, ist Mohr zunächst gar nicht bekannt gewesen. „Erst als es mir meine Schwester Vanessa erzählt hat, habe ich es gewusst“, erzählt die Schülerin des Biberacher Wieland-Gymnasiums, die auch nicht damit gerechnet hat, zu gewinnen. „Das war überraschend. Woher die ganzen Stimmen gekommen sind, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass da der ganze Verein mitgeholfen hat.“
Es ist die erste Saison für die Alberweilerin bei den Frauen. Noch in der vergangenen Saison kickte sie mit den B-Juniorinnen des SVA in der Bundesliga. Dass es so gut für ihr Team als Aufsteiger in der Hinserie der Landesliga laufen würde, hätte Mohr nicht gedacht. „Wir wussten, dass wir stark genug sind für die Liga, aber dass es so gut läuft, ohne Niederlage, war nicht zu erwarten“, sagt Mohr. „Unser Ziel ist jetzt ganz klar die Meisterschaft. Aber ein Selbstläufer wird die Rückrunde nicht. Wir müssen weiter hart arbeiten.“ Die Umstellung vom Mädchen- auf den Frauenfußball war für Mohr kein Problem. „Auf dem Feld hat sich nicht viel verändert“, schildert die 17-Jährige ihre Erfahrungen. „Es geht nicht körperlicher zu, eher im Gegenteil. Bei den B-Juniorinnen wurde im Zweikampf schon mal härter hingelangt.“ Dennoch vermisst sie die Zeit in der Bundesliga schon etwas. „Es war toll, gegen so große Mannschaften wie den FC Bayern München oder den SC Freiburg zu spielen. Das war aber gestern. Jetzt zählt nur noch der Aufstieg in die Verbandsliga.“
Doch nicht nur das sportliche Ziel treibt Mohr mit Blick aufs kommende Jahr um. Im März 2014 steht das Abitur an. „Deshalb gibt es viel Lernstress derzeit. Da ist der Fußball ein guter Ausgleich“, sagt sie. Doch das runde Leder ruht derzeit. „Jetzt ist erst mal Weihnachten angesagt mit der ganzen Familie. Da freue ich mich sehr drauf“, so Mohr. Kurz nach dem Fest geht es für sie dann aber schon mit Fußball weiter, bei der Bezirkshallenmeisterschaft in Ochsenhausen (Samstag, 28. Dezember, ab 9.15 Uhr). Während ihr Berufswunsch noch offen ist (Mohr: „Jetzt erst mal Abitur machen und dann mal schauen“), sind die Ambitionen für Samstag klar. „Da wollen wir den ersten Titel der Saison holen“, sagt die 17-Jährige. Der nächste soll dann im Sommer in der Landesliga folgen.
Von Felix Gaber