Fußball-Kreisliga A I: Trainer Manuel Doll aber bremst die Erwartungen: „Der Aufstieg ist kein Thema“
Das ist nicht verwunderlich. Der FSV wurde in den vergangenen Jahren arg gebeutelt. 2013 der Abstieg aus der Landesliga, der beinahe Komplett-Verlust der Mannschaft. Eine schmerzhafte Saison in der Bezirksliga inklusive Abmeldung der zweiten Mannschaft und erneutem Abstieg. Wieder verließen im Anschluss viele Spieler den Verein. Manuel Doll (28), der durch die Freundschaft zu Philipp Spieth als Trainer zum FSV kam: „Wie schwer die Aufgabe hier ist, ist mir erst in der Vorbereitung bewusst geworden.“
Der Kader war zu klein, in der Qualität (weil einige wichtige Spieler aus unterschiedlichsten Gründen fehlten) verbesserungsfähig und die meisten Spieler (auch jene aus der A-Jugend) hatten eine frustrierende Spielzeit mit Abstieg hinter sich. Es galt zunächst, ein Team zu formen; vor allem auch neben dem Platz. „Wir waren beim Biathlon, beim Boxen, am Freitag gehen wir geschlossen nach Großaspach zum Spiel“, erzählt Doll. „Der FSV soll für Gemeinschaft stehen.“
Auf diesem Weg sei der Verein gut weitergekommen. Doll macht das an seinem wichtigsten Spieler fest: Luigi Nardella, mit bereits 13 Treffern so etwas wie die Lebensversicherung des FSV. Der sei das Sorgenkind gewesen, trug sich mit Abwanderungsgedanken. „Heute ist er ein Führungsspieler. Was der für das Team arbeitet, auf und neben dem Platz ...“ Auf den „Teamspirit sind wir schon stolz“, sagt Doll. „Mehr als auf den Tabellenplatz.“
Eigentlich wollte der FSV zwei Mannschaften stellen
Die Qualität des Kaders verbesserte sich schließlich, weil wichtige Spieler wie unter anderem Nardella wieder eingesetzt werden konnten. „Wir haben auch durch Zufälle noch den einen oder anderen Spieler bekommen“, sagt Doll. Der Kader sei trotzdem weiterhin ziemlich dünn, und bevor das alles zu rosig gesehen werde: „Wir wollten eigentlich zwei Mannschaften stellen.“ Das hat nicht geklappt.
Die eine Mannschaft aber spielt gerade gut. Tempofußball, wenige Kontakte, keine langen Bälle – das fordert Doll. Der Erfolg komme über die mannschaftliche Geschlossenheit und Disziplin, weniger über die Qualität einzelner. „Wir müssen sicher mehr für den Erfolg tun als andere.“
Zu seiner Philosophie gehöre auch, dass überwiegend Spieler aus dem eigenen Verein im Kader stehen. „Auf der Aufstellung der letzten Spielen war nur Torwart Philipp Reinert nicht vom FSV.“ Mittlerweile trügen sich auch wieder fremde Spieler beim FSV an. Doll: „Wir werden aber keine verrückten Dinge tun, selbst wenn wir weiter vorne dabei sind.“ Der Zwei-Jahres-Plan sehe den Aufstieg erst 2016 vor. Zuerst gehe darum, in der Rückrunde noch einmal fünf A-Junioren („fünf Raketen“) einzubinden und „frühzeitig an den FSV zu binden“. Eine Platzierung um Rang fünf ist für Doll völlig ausreichend.
Am Wochenende allerdings will er zunächst Rang zwei verteidigen, auch wenn der Gegner SV Hertmannsweiler heißt. „Wir sind zu Hause unbesiegt, und das wollen wir bleiben.“ Die nächsten Gegner sind nicht einfacher: Iraklis Waiblingen und TSV Schlechtbach.
Der dünne Kader macht Doll allerdings schon wieder Sorgen. Luigi Nardella ist verletzt, sein Einsatz am Sonntag fraglich. Auch Stürmerkollege Alex Mayer ist angeschlagen, Führungsspieler Kai Weller ebenso und Patrik Chlebic hat eine gebrochene Rippe. Dennoch sagt Doll: „Unsere Stärke liegt in der Offensive. Wir werden angreifen.“