Es ist eine willkommene Abwechslung vom Punktspielstress und die Gelegenheit etwas für das eigene Selbstvertrauen zu tun. Weder der Drittliga-Tabellen-17. SG Sonnenhof Großaspach noch der Landesliga-Elfte SV Schluchtern können mit der sportlichen Bilanz im bisherigen Saisonverlauf zufrieden sein. Im Schluchterner Leintalstadion hoffen nun beide Vereine im Achtelfinale des WFV-Pokals auf ein positives Erlebnis. Anstoß an diesem Samstag ist um 16 Uhr.
Körpersprache Positiv wäre für den sportlichen Leiter des SV Schluchtern, Murat Özer, "ein gutes Spiel zu machen und sich nicht abschlachten zu lassen. Eine Niederlage mit drei oder vier Toren Unterschied, das wäre in Ordnung." Damit könnte auch SG-Trainer Rüdiger Rehm leben. Den in Flein wohnenden Ex-Profi interessiert vor allem die "Art und Weise", die zum Erfolg führt. "Ein Sieg ist Pflicht, ob mit fünf Toren oder nur einem - wichtig ist, dass meine Spieler die richtige Körpersprache, Einsatz und den nötigen Willen zeigen", sagt Rehm und freut sich, sein Team im Unterland präsentieren zu können. "Für uns gilt es, wieder in die Spur zu finden. Wir haben die Überzeugung verloren, unser Spiel durchzuziehen. Die müssen wir uns jetzt zurückholen. Somit kommt die Pokalpartie nicht ungelegen"
Amateure gegen Profis, es ist ein ungleiches Duell. Trotz der vier Klassen Unterschied und einer haushohen Favoritenstellung verzichtet Rehm darauf, Stammkräfte zu schonen. Großaspach reist in Bestbesetzung an. "Spieler, die für das nächste Punktspiel in Regensburg kein Thema sind, werden nicht auflaufen. Wir haben keine Zeit für Experimente. Es werden die Akteure auflaufen, die spielen würden, wäre das Spiel gegen Schluchtern eine Drittliga-Begegnung", macht Rehm deutlich.
Für den spielenden Co-Trainer auf Seiten des SV Schluchtern, Simon Wörner, ist es einfach eine "coole Sache, gegen Profis anzutreten". Druck verspürt Wörner keinen. Warum auch? "Jeder erwartet, dass wir verlieren. Wir können daher befreit aufspielen, der Druck liegt bei Großaspach. Mal sehen, was am Ende dabei heraus kommt", sagt Wörner. "Wir wollen so lange wie möglich die Null halten und natürlich wollen wir zumindest ein Tor erzielen. Man träumt natürlich von einer Überraschung und glaubt an seine Chance - ist diese auch verschwindend gering."
Nicht abhaken Cheftrainer Artur Glaser und sein Co haben viel über den anstehenen Höhepunkt geredet. "Artur hat gesagt, wir sollen das Spiel nicht schon vorher als verloren abhaken, sondern an uns glauben", erzählt Wörner. "Artur meint, je länger es 0:0 steht, desto nervöser wird der Gegner." Der sportlichen Leiter des SVS, Murat Özer, ist gespannt, wie sich seine Freizeitkicker gegen Profis aus der Affäre ziehen ,"Für uns ist diese Partie das Highlight des Jahres, wir hoffen auf viele Zuschauer."