Buchbach steckte die Pokal-Niederlage (2:5 beim SV Schalding-Heining) noch in den Knochen, das wollten die Gäste nutzen. Sie selbst hatten eine verlängerte Anreise. Wegen Stauwarnungen ging es nach München runter von der Autobahn und übers Land, gepflastert mit zig Umleitungen durch etliche kurvenreiche Dörfer. Aber auch ohne den ausgefallenen Entmündungs-Spaziergang war Memmingen von Beginn an höchst präsent und engagiert. Was in der ersten Halbzeit dem temporeichen Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld fehlte, waren eigentlich nur die Tore. Aber die Defensivreihen standen sicher.
Nach dem Wechsel legte der FCM noch einen Gang zu, hatte gleich drei gute Möglichkeiten. Die beste vergab Michael Geldhauser, der einen Pass von Branko Nikolic nur knapp vorbei zirkelte. Auch der mitgelaufene Matthias Jocham hätte das Leder noch über die Linie drücken können, kam aber einen Tick zu spät. "Wenn Geldhauser das 1:0 macht, dann sind wir weg", gab TSV-Trainer Walter Werner unumwunden zu. Hat er aber nicht. Und so machten die Buchbacher selbst die Führung, die in der 52. Minute nach einem weiten Pass von Michael Grübl durch einen Drehschuss von Thomas Breu quasi aus dem Nichts heraus fiel. Dennis Hoffmann scheiterte postwendend an Torhüter Dominik Süßmaier mit dem möglichen Ausgleichstreffer. Dafür sorgte Buchbach erneut durch Breu für die vermeintliche Vorentscheidung (57.). Doch auch dieser Doppelschlag ließ Memminger nicht aufstecken. Durch die eingewechselten Daniel Eisenmann und Vinko Sapina kam noch einmal richtig Schwung in die Begegnung, doch mehr als der späte 1:2 Anschlusstreffer (87.) war gegen die kräftemäßig nachlassenden Hausherren nicht drin. Der ebenfalls ins Spiel gekommene Fabian Krogler holte gegen Maximilan Knauer einen Foulelfmeter heraus, den Andreas "Bobo" Mayer sicher verwandelte.
"Wir hatten das Glück und zur rechten Zeit die Tore gemacht. Memmingen war da klar besser", konnte Werner nach dem dritten Punktspielsieg in Folge locker Komplimente verteilen. Braun fiel die Gratulation an den Gegner schwer: "Unser Manko war, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Dann waren wir zweimal nicht auf der Höhe, bis dahin hatten wir es im Griff". Der unnötig verlorene Boden soll nun im Nachholspiel am Dienstag (19 Uhr) in Heimstetten wettgemacht werden.