In der Formel 1 oder dem Radsport würde man von einem Start-Ziel-Sieg sprechen, den der Meister der Fußball-Kreisklasse A Sinsheim, der TSV Dühren, hingelegt hat. Mit Ausnahme des zweiten Spieltages, an dessen Ende die Elf um Spielertrainer Marc Welker den dritten Platz belegte, durfte sich das Team immer über den Platz ganz oben freuen. Doch nicht nur die erste Mannschaft kam zu Meisterehren. Im Sog des Kreisliga-Aufsteigers sicherte sich auch die Reservemannschaft den Titel.
Er wolle die einzelnen Spieler fördern und die Mannschaft weiter entwickeln - mit dieser Philosophie war Welker angetreten. Ohne Druck sollten die Spieler frisch ans Werk gehen, machten die Vereinsverantwortlichen immer wieder deutlich. Auch im Verlauf dieser Runde hielt man den Ball flach und wiederholte gebetsmühlenartig, man denke von Spiel zu Spiel und nicht an die vorzeitige Meisterschaft.
Einen großen Anteil an der jüngsten Erfolgsgeschichte der Germania, die zuletzt zwischen 2006 und 2010 in der höchsten Kreisklasse auf Punkte- und Torejagd ging, kommt Welker zu. Ausgebildet beim Karlsruher SC, aktiv in der Juniorennationalmannschaft, Oberliga-Spieler bei 1899 Hoffenheim und Spieler beim FC Zuzenhausen, galt Welker als großes Talent. Eine Krankheit zwang Welker zum Kürzertreten und führte den Rohrbacher nach dem Kreisliga-Abstieg als Trainer zum TSV. "Ich bin stolz darauf, wie es in den vergangenen Jahren gelaufen ist. Von Spiel zu Spiel haben sich die Spieler Jahr für Jahr weiterentwickelt, waren lern- und leistungswillig", sagt der 31-Jährige.
Ruhiges Arbeiten Geräuschlos verjüngte Welker die Mannschaft, schaffte es, dass der Teamgeist über dem Konkurrenzdenken stand. Nur so war der große Wurf möglich. Der zeichnete sich ab, denn in vergangenen beiden Jahren schrammte der TSV als Fünfter und Dritter jeweils knapp am Aufstieg vorbei, ehe man in diesem Jahr die Konkurrenz fast nach Belieben beherrschte und der Favoritenrolle gerecht wurde. Eine Blöße gab man sich zu keiner Zeit der Saison, man verlor nur eine Partie - und das gegen Ende der Runde beim TSV Eichtersheim. Man erzielten in 30 Spielen 81 Tore und damit die meisten in der Liga.
Gemeinsam mit dem TSV Dühren verlassen die ebenfalls kreisligaerfahrenen Vereine TSV Steinsfurt und TSV Neckarbischofsheim die Liga nach oben, während die SG Waibstadt II nach zwei Spielzeiten wieder absteigen muss. Die Plätze dieser vier Teams nehmen die SG Kirchardt, der VfB Bad Rappenau, der TSV Obergimpern II und der SC Siegelsbach ein. Es ist lange her, dass sich beide Relegationsteilnehmer gegen die höherklassigeren Vereine durchsetzten, und erstmals nach vielen Jahren durften sich auch wieder die Relegationsverlierer über den Klassenverbleib freuen, nachdem sich der TSV Kürnbach in der Landesliga-Relegation durchgesetzt hatte.
Umstellung Während der VfB Bad Rappenau bereits Erfahrungen in der Kreisklasse A besitzt, müssen sich die beiden anderen Aufsteiger aus den B-Ligen völlig neu orientieren. "Wir waren zuletzt 1996 in der A-Klasse", sagt Klaus Hofmann vom Verwaltungsrat des SC Siegelsbach. Damals wurde das 75-jährige Vereinsjubiläum mit dem Aufstieg unter Trainer Bernd Niedergesäß gekrönt, dieses Mal setzte man sich in der Relegation durch.
16 Vereine werden am 24. August die Punktehatz aufnehmen - neben den vier neuen die verbleibenden elf Mannschaften sowie das neuformierte Team der SG Richen/Stebbach mit dem neuen Übungsleiter Christian Holz.