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Durchs Netz geblinzelt: Kein Schiedsrichter – kein Spiel in Ochsenhausen

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BIBERACH / sz - Das lange Warten hat ein Ende. Dies dürften sich am vergangenen Sonntag nicht nur die Fußballfans im Bezirk Riß, sondern auch die meisten Spieler gedacht haben – auch die der Bezirksligisten SV Ochsenhausen und SV Stafflangen. Doch beide Mannschaften verließen den Kunstrasen in Ochsenhausen unverrichteter Dinge. Um 15 Uhr sollte die Partie angepfiffen werden, doch es befand sich zur Verwunderung der 22 Akteure kein Schiedsrichter auf dem Kunstrasenplatz, der die Partie hätte anpfeifen können. Dieser hätte Leon Heyken, Unparteiischer aus dem Bezirk Donau/Iller, sein sollen. „Wir haben gar nicht gemerkt, dass kein Schiedsrichter da war, weil es ja keine Passkontrolle mehr gibt. Da kommt man mit dem Schiedsrichter meist erst auf dem Platz in Kontakt“, schildert SVO-Spielertrainer Oliver Wild die Situation vor dem nicht erfolgten Anpfiff. Diese bestätigt sein Gegenüber, Stafflangens Spielertrainer Michael Cieslak.

Wie sich laut Wild in einem Telefonat mit Heyken gegen 15.15 Uhr herausstellte, lag dieser krank im heimischen Bett. „Er sagte, dass er sich am Sonntagvormittag abgemeldet habe“, so der SVO-Spielertrainer. Auch der zuständige Schiedsrichterobmann sei nicht zu erreichen gewesen. „Beide Mannschaften haben versucht, einen neuen Schiedsrichter aufzutreiben“, sagt der 28-Jährige. Doch keine der beiden Mannschaften war erfolgreich, was letztlich die Absage zur Folge hatte. „Um 15.45 Uhr haben wir nach Rücksprache mit dem Staffelleiter mit dem SVO entschieden, dass es keinen Sinn mehr macht, weiter zu warten“, sagt SVS-Spielertrainer Cieslak. „So etwas ist mir bisher noch nie passiert in den elf Jahren, die ich schon aktiv Fußball spiele. Das war kurios, absolutes Neuland für mich“, fügt der 29-Jährige hinzu.

Als kurios empfand die Geschehnisse auch Oliver Wild. „Ich habe so eine Situation schon einmal erlebt, dass der angesetzte Schiedsrichter nicht da war. Ich habe aber noch nie erlebt, dass das Spiel dann nicht angepfiffen wurde.“ Seine SVO-Kicker hätten lieber den Anpfiff gehört. „Wir haben uns alle sehr geärgert, nicht spielen zu können. Die Mannschaft war heiß auf die erste Partie nach der Winterpause“, so der 28-Jährige. Dies ist am Dienstag auch aus dem Stafflanger Lager zu vernehmen gewesen. „Wir hätten lieber gespielt. Alle waren top vorbereitet und hoch motiviert“, so Michael Cieslak. „Jetzt müssen wir leider eine Woche länger auf das erste Spiel nach der Winterpause warten.“

„Normalerweise ist der Schiedsrichter angehalten, sich spätestens 20 Minuten vor dem Anpfiff beim Gastgeber zu melden“, erläutert Jochen Oelmayer, Obmann der Schiedsrichtergruppe Riß. „Dies ist wohl nicht geschehen. Der SVO hätte sich somit schon früher melden können.“ Er habe einen Anruf aus Ochsenhausen erhalten, sei aber zeitgleich beim Pfeifen in Mietingen im Einsatz gewesen. „Deshalb habe ich erst nach Spielschluss gesehen, dass jemand angerufen hatte.“ Dass sich beide Vereine bemüht haben, einen Ersatz zu finden, sieht Paragraph 55 der Spielordnung vor. „Wenn dies nicht möglich ist, erfolgt die Absage. Eine Zeitspanne für die Suche gibt es nicht, bevor abgesagt wird“, so Oelmayer.

Für den SV Ochsenhausen steht nach dem Ausfall des Heimspiels nun beim TSV Kirchberg die erste Partie nach der Winterpause an (Sonntag, 15 Uhr). Der SV Stafflangen empfängt zur selben Zeit den SV Birkenhard. „Ich hoffe, da kommt ein Schiedsrichter“, sagt Michael Cieslak. Eine Hoffnung, die Oliver Wild teilt. „Die Ansetzer dürften ja jetzt sensibilisiert sein“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Von Felix Gaber


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