SCHWENDI / sz - Philipp Schürrle aus Laupheim ist mit großer Mehrheit zum Sportler des Monats Januar der Schwäbischen Zeitung gewählt worden. Der 14-Jährige spielt seit zehn Jahren Tennis und steht aktuell auf Platz 56 der deutschen Rangliste in seiner Altersklasse.
„Ich freue mich sehr, dass ich Sportler des Monats geworden bin, weil ich gar nicht damit gerechnet habe“, sagt der Schüler des Gymnasiums Laupheim. „Ich hätte viel eher die Fechterin Vanessa Riedmüller erwartet.“ Aber er habe schon mitgekriegt, dass viele in Schwendi, Laupheim und auch in Uttenweiler für ihn abgestimmt hätten. Philipp Schürrle lebt in Laupheim, geht dort zur Schule, spielt für Schwendi und in Uttenweiler lebt sein Opa Josef. Und der genau war es, der den damals vierjährigen Philipp zum Tennis gebracht hat. „Der wollte unbedingt, dass ich den Schläger in den Händen hielt“, erinnert sich Philipp an diese Zeit.
Kicken bei der Olympia
So kam der Junge auch zur Tennisabteilung der Sportfreunde Schwendi und wurde von einem weiteren Josef unter seine Fittiche genommen. Trainer Josef Lerch entdeckte das Talent von Philipp, der inzwischen aber auch mit dem Kicken bei Olympia Laupheim angefangen hatte und dies bis heute in der C-Jugend der Blau-Weißen macht. „Fußball ist mir wichtig, aber Tennisspielen noch ein bisschen mehr“, sagt Philipp, „weil ich da allein auf dem Platz stehe und immer gewinnen will“.
Ehrgeizig sei er schon, aber nicht übertrieben. Spaß zu haben auf dem Platz sei schon noch wichtiger. Auch wohl deshalb freut sich Mutter Petra Schürrle darüber, dass ihr Junior der Schule die größte Priorität einräumt. „Das Abitur zu machen ist für ihn wichtiger als Tennisprofi zu werden“, sagt sie. Dennoch denkt Philipp natürlich immer wieder mal daran, noch mehr für das Tennis zu investieren. Noch mehr Zeit und noch mehr Aufwand. Aktuell trainiert er schon viermal die Woche: einmal bei seinem Verein in Schwendi und dreimal im Leistungszentrum des Württembergischen Tennisbunds (WTB) in Biberach unter Trainer Albert Ender. Acht Stunden Training pro Woche, dazu kommen die Fahrten, das Fußballtraining und vor allem die Schule. „Zeit für andere Hobbys bleibt da nicht.“
Neben Michael Walser aus Bad Schussenried ist Philipp Schürrle sicher der beste Jugendspieler derzeit im Landkreis Biberach, wird auch deshalb vom WTB gefördert. „Philipp ist eine Mischung aus Talent und Arbeit“, sagt Verbandstrainer Ender, der ihn nun schon fünf Jahre betreut. „Er kann es ganz nach oben schaffen, seine körperlichen Voraussetzungen sollten sich aber noch ein wenig verändern. Kampfeswille und taktische Finesse bringt er definitiv mit.“ Sprich: Philipp sollte noch ein wenig wachsen. Meist überragen ihn seine Gegner um Haupteslänge, das muss Philipp durch viel Laufen ausgleichen.
Dennoch ist Schürrle württembergischer Meister bei den unter Elfjährigen (U11) und bei der U13 geworden, dazu noch Titelträger auf Verbandsebene mit der Mannschaft. Gewonnen auf Sand, obwohl das nicht sein Lieblingsbelag ist. „Ich spiele am liebsten in der Halle auf schnellen Böden“, sagt Philipp, der seinen Aufschlag noch verbessern will und muss. Dann könnte es auch gelingen, in dieser Saison in die Top 50 bundesweit bei der U14 zu kommen. „Das ist mein Ziel in diesem Jahr. Bin selbst gespannt, ob’s klappt.“
Von Michael Mader